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Wachtelhahn für die Zucht

Der Wachtelhahn

Gefunden auf: https://www.wachtel-wissen.de/brutaufzucht/wachtelzucht/wachtelhahn/

Wer sich einen Zuchtstamm zusammenstellt, muss Wachtelhahn und Wachtelhenne sorgsam wählen. Beide tragen ihren Erbteil in die nächste Generation, weshalb eine qualitativ hochwertige Selektion der Zuchttiere äußerst wichtig ist.

Das optimale Wachtelhahn-Alter

Sowohl beim Hahn als auch bei der Henne, bestimmen das Alter, von welcher Qualität die gewonnen Bruteier sind.

Wachtelhähne werden im Alter von sechs bis acht Wochen geschlechtsreif und können spätestens zwei Wochen später in der Zucht eingesetzt werden.

Die Befruchtungsrate bleibt für einen Zeitraum von ca. vier Monaten auf einem hohen Niveau und nimmt dann merklich ab. Im Alter von sechs bis neun Monaten muss der Hahn gegen einen jüngeren Artgenossen ausgetauscht werden.

Einen jüngeren Hahn in die Herde zu integrieren, kann aber zum Problem werden. Einige Hennen zeigen keine Akzeptanz. Sie dominieren den Hahn und fügen ihm schwere Verletzungen zu. Eine Zucht ist unter diesen Umständen ausgeschlossen.

Die Chancen auf eine erfolgreiche Vergesellschaftung erhöhen sich, wenn der Wachtelhahn zur Herde tritt, bevor er die Geschlechtsreife erlangt.

Weitere Auswahlkriterien

Neben dem Alter spielen zahlreiche Eigenschaften (je nach Zuchtziel) in die Zuchttauglichkeit hinein, so z. B.:

  • das gesunde Aussehen (Fress-, Trink und Scharrverhalten, optischer Eindruck bezüglich Federn, Augen, Schnabel, etc.), keine Anzeichen von Inzuchtdepression (z. B. Missbildungen).
  • das rassetypische Gewicht. Zuchttiere sollten weder unter- noch überernährt sein.
  • das entsprechende Temperament. Zutraulich und aktiv zugleich.
  • der Geschlechtstrieb. Sexuell inaktive Tiere sind ungeeignet.

Neben diesen allgemeinen Punkten muss das jeweilige Zuchttier in seinen Merkmalen dem Zuchtziel entsprechen, also den Standard erfüllen. Der Zuchthahn muss demnach die Merkmale tragen, die weitergegeben werden sollen und von Eigenschaften frei sein, die die Leistungsfähigkeit seiner Nachkommen negativ beeinflussen könnten.

Bei der Farbzucht sollten nur Tiere mit erwünschter Optik zum Einsatz kommen. Je länger die Zucht betrieben wird, desto kleiner werden die Stämme an hochwertigen Tieren. Trotz der erlesenen Tiere und der vermeintlich perfekten Zusammenstellung des Zuchtstammes, wird es keine 100-prozentige Trefferquote geben. Die Genetik verläuft nicht immer linear. Mangels Planbarkeit erfordert die Zucht deshalb einiges an Geduld, bis das Zuchtbild reproduzierbar geworden ist.

Wenn die Farbzucht stagniert, können auch Tiere eingekreuzt werden, die dem Standard nicht entsprechen. Gerade in der Erhaltungszucht ist es zum Beispiel üblich, Wildfarbige einzukreuzen. Das verschiebt das eigentliche Zuchtziel zwar um einige Generationen, trägt aber dazu bei, dass wesentliche Grundeigenschaften nicht verloren gehen.

Wo bekomme ich einen Wachtelhahn her?

Hähne und Hennen sollten nach Möglichkeit nicht der gleichen Herkunft sein.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen geeigneten Zuchthahn zu finden:

  • Direkterwerb beim Züchter
  • Erwerb auf dem Kleintiermarkt
  • Kauf im Internet und Lebendtierversand
  • Inkubation von Bruteiern

Im weiteren Verlauf der Zucht müssen immer wieder blutsfremde Wachteln zugekauft werden. Spätestens ab der dritten Generation (je nach Haltungsmöglichkeiten und Bezugsquellen auch schon eher) führt kein Weg mehr daran vorbei. Abgesehen davon ist es ratsam, Hähne und Hennen nach einem speziellen Zuchtschema miteinander zu verpaaren, sodass Kombinationen entstehen, die möglichst keine Inzuchtproblematik begründen.

Besonderheiten bei der Fleischwachtel

Das Körpergewicht von Fleischwachteln ist nur schwer zu reproduzieren. Um Tiere heranzuzüchten, die ein Spitzengewicht von bis zu 400 g auf die Waage bringen, dürfen nur die schwersten Hähne zur Zucht herangezogen werden. Ein Großteil der Fleischwachteln scheidet damit unter züchterischen Gesichtspunkten aus. Das wiederum bedeutet, dass die Zucht insgesamt ausladender gestaltet werden muss. Wer die gleiche Menge an tauglichen Fleischwachtel-Hähnen heranzüchten möchte, braucht im Durchschnitt doppelt so viele Bruteier/Fleischwachteln, wie in der Legewachtelzucht.

Zusätzlich müssen die Hähne in der Fleischwachtelzucht eher ausgetauscht werden, als das im Falle der Legewachtel nötig ist. Die Befruchtungsrate bricht bereits in einem Alter von drei bis vier Monaten ein.