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Wachtelbruteier sammeln

Bruteier sammeln

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Richtiges Bruteier Sammeln spielelt im gesamten Zuchtprozess eine entscheidende Rolle:

Sie können zu Beginn der Zucht wichtig sein, um adäquate Zuchttiere zu erhalten, denn nicht immer ist es möglich, Zuchttiere direkt beim Züchter oder auf einer Geflügelschau zu kaufen. Bruteier sind ein geeignetes Mittel, um an spezielle Farbschläge oder Wachteln mit besonderen Merkmalsausprägungen zu gelangen.

Bruteier liegen im Legenest

Während der Zucht bestimmen die Bruteier das Ergebnis der Nachzucht und ermöglichen die Zuführung blutsfremder Tiere.

Damit möglichst viele Bruteier von guter Qualität gelegt werden können, müssen die Haltungsbedingungen optimiert werden.

Perfekte Haltungsbedingungen für den Zuchtstamm sind:

  • Ein ausreichendes Platzangebot. Je weniger Platz desto größer die Gefahr von Stress und blutigen Auseinandersetzungen.
  • Daran anknüpfend: Eine ruhige Umgebung mit Rückzugsorten.
  • Hochwertiges Futter, dass auf die Bedürfnisse der Legewachteln abgestimmt ist. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Protein- und Kalziumgehalt.
  • Eine tägliche Beleuchtungszeit von ca. 12 Stunden.
  • Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Fällt/steigt die Temperatur kann die Eierproduktion nachlassen.

Häufig können die Ansprüche der Wachteln nicht vollständig erfüllt werden. Das führt unter anderem dazu, dass sie nicht natürlich brüten.

Mehrere Wachteln im Legenest

Um die eigene Zucht voranzutreiben, werden die Wachteleier deshalb künstlich mittels Brutapparat bebrütet. Die exakte Justierung der Brutparameter und die Kapazitäten (bis mehrere hundert Eier) tragen dazu bei, dass die Zucht in großem Maße betrieben werden kann und die Schlupfquote höher ist, als unter natürlichen Bedingungen.

Der zeitliche Ablauf

Stimmen die Begleitumstände, legt eine leistungsstarke Legehenne ein bis zwei Eier täglich. Ab einem Alter von ca. sechs Wochen fängt das Legen an (u. a. in Abhängigkeit zur Jahreszeit). Werden die Tiere lebend zugekauft, können die Strapazen des Transports und die ungewohnte Umgebung dazu führen, dass die Wachteln für den Zeitraum von bis zu drei Wochen pausieren.

Der Bruteigewinn bei einem kleinen Zuchtstamm mit vier bis fünf Hennen und einem Hahn wirft innerhalb einer Woche ca. 25 Eier ab. Das ist genau die Menge, die in einem herkömmlichen, kleinen Inkubator Platz findet.

Mit dem Bruteier Sammeln sollte erst begonnen werden, wenn die Eier ihre Standardgröße von 12 bis 14 g erreicht haben und die Hähne beim Tretakt beobachtet werden konnten. Eine Kombination aus voller Legeleistung und optimaler Befruchtungsrate ist ab der 12. Lebenswoche zu erwarten. Das ist der Zeitpunkt, in dem mit der Zucht begonnen werden kann!

Das bedeutet aber natürlich nicht, dass die Eier der vorherigen Wochen keinen Nutzen hätten: Sie eignen sich prima für den Verzehr!

Die Lagerfähigkeit von Bruteiern

Die gesammelten Eier können bei gleichbleibender Schlupfrate für einen Zeitraum von bis zu 10 Tagen (Richtwert) eingelagert werden.

Schonende Lagerung der Wachteleier

Achte bei der Lagerung darauf, dass

  • die Spitze nach unten zeigt
  • die Eier täglich gewendet werden
  • die Temperatur nicht unter 8 Grad Celsius sinkt
  • die Luftfeuchtigkeit ca. 75 % beträgt
  • die Eier keinen Zug bekommen
  • direkte Sonneneinstrahlung vermieden wird

Aber: Nicht jedes Wachtelei kann in der Brut verwendet werden.

Lagere deshalb nur Eier ein, die

  • das Bruteimindestgewicht erfüllen (12 bis 14 Gramm)
  • typisch geformt sind (ein flaches und ein spitzes Ende)
  • keine erkennbaren Schäden aufweisen (Risse, Dellen)
  • über eine stabile Schale verfügen (nicht auffällig rau, keine sichtbaren Kalkablagerungen, typische Färbung)
  • nicht allzu stark verschmutzt sind (Achtung: Nicht waschen! Das zerstört den natürlichen Schutzfilm der Schale.)
  • unter der Schierlampe keine Anomalien erkennen lassen (Luftblase befindet sich am flachen Ende des Eis, keine organischen Veränderungen)

Eier, deren Beschaffenheit mangelhaft ist, sollten nicht inkubiert werden. Sie tragen das Risiko, missgebildete Küken auszubilden, die den Schlupf nicht überstehen oder wenige Tage später sterben.

Deshalb sollten Eier, die nicht bruttauglich sind, konsequent ausgesondert werden.