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Bruttemperatur bei Wachteleiern

Temperatur im Brutkasten – Die ideale Bruttemperatur

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Die Bruttemperatur ist wohl die entscheidende Größe, die über den Erfolg der Brut entscheidet. Werden die Bruteier auch nur für kurze Zeit um wenige Grad zu warm, so sterben die Küken in den Eiern ab. Aber auch ein zu langes Absinken der Bruttemperatur wird zur Gefahr für die Entwicklung der Wachtelküken.

Hinweis

Die ideale Bruttemperatur bei Wachteleiern liegt bei 37,6° C in Brütern mit Ventilator und bei 38,1° C im Flächenbrüter. 3 Tage vor dem erwarteten Schlupfdatum sollte man die Temperatur um 0,3° C absenken, da die Wachtelküken in den Eiern nun selbst Wärme produzieren.

Im Folgenden wollen wir betrachten, auf welche Art man die Temperatur genau und zuverlässig messen kann. Weiter erläutern wir, wie man die Korrektheit eines Thermometers überprüfen kann und weshalb die Temperatur im Flächenbrüter höher sein muss als in einer Brutmaschine mit Ventilator. Ist es den Wachteleiern nicht egal in welcher Brutmaschine sie liegen?

Die Temperatur im Brutkasten korrekt messen

Eine korrekte Messung der Temperatur ist die Basis für das Einstellen der passenden Bruttemperatur und für regelmäßige Kontrollen. Hierbei unterscheidet sich die Messung und speziell der Ort, an dem die Temperatur ermittelt wird, beim Flächenbrüter und bei einer Brutmaschine mit integriertem Ventilator.

Temperatur im Flächenbrüter messen

Im Gegensatz zu Brutmaschinen mit Ventilator wird im Flächenbrüter nicht, durch regelmäßige Durchmischung der Luft, eine einheitliche Temperatur im gesamten Brüter hergestellt. Es bildet sich eine Schichtung der Luft, sodass am Boden des Flächenbrüters kalte Luftschichten herrschen und je näher man dem Deckel kommt, umso wärmer wird die Luft. Nicht selten liegt die Temperaturdifferenz zwischen der Unterseite und Oberseite des Brüters bei über 10° C.

Temperaturschichtung im Flächenbrüter

Alleine wenn man ein Wachtelei betrachtet, so kann die Temperatur an der Oberseite um 1° C höher liegen als an der Unterseite. Es ist daher entscheidend, als welchem Ort die Temperaturmessung durchgeführt wird.

Hinweis

Im Flächenbrüter wird eine Bruttemperatur von 38,1° C eingestellt. Diese Temperatur sollte auf Höhe der Eioberkante gemessen und eingestellt werden. Dadurch erreicht man in der Eimitte ungefähr die Idealtemperatur 37,6°C.

Temperatur in Brutmaschine mit Ventilator messen

In professionelleren Brutmaschinen sorgt ein Ventilator dafür, dass die Luft im Inneren ständig durchmischt wird. Daher bildet sich keine Temperaturschichtung aus, es herrscht daher überall dieselbe Temperatur. Daher kann man die Bruttemperatur überall messen.

Zur genauen Temperaturmessung sollte man unbedingt auf einen Brutthermometer zurückgreifen. Solche Brutthermometer sind inzwischen recht günstig erhältlich und weisen die notwendige Messgenauigkeit auf. Eine Skala mit 0,1° C Einteilung ist notwendig, um die Bruttemperatur genau ermitteln zu können.

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Unser Tipp

Auch wenn die Brutthermometer recht genau und verlässlich sind, gibt es doch gelegentlich ungenaue Modelle. Wir empfehlen daher mit zwei Brutthermometern zu arbeiten um die Werte jederzeit abgleichen zu können. Idealerweise ein analoger und ein digitaler Brutthermometer.
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Hinweis

Gewöhnliche Thermometer aus dem Handel sollte man nicht verwenden da diese meist nicht die notwendige Genauigkeit und Verlässlichkeit haben. Meist schwanken die Messwerte deutlich und hohe Luftfeuchtigkeit lässt einen deutlichen Messfehler entstehen.

Genauigkeit des Brutthermometers überprüfen

Vor dem Einsatz eines neuen Brutthermometers und auch vor jeder neuen Brut sollte man die Genauigkeit überprüfen.

Dazu verwendet man eine kleine Schüssel, die man mit lauwarmem Wasser füllt. Idealerweise ungefähr 38° C. Nun stellt man den Brutthermometer in das Wasser und liest den gemessenen Wert ab. Zusätzlich verwendet man einen handelsüblichen Fieberthermometer und misst damit auch die Wassertemperatur.

Nun sollten die Messwerte des Brutthermometes mit den Werten des Fieberthermometers übereinstimmen.

Unser Tipp

Auch wenn sich der Brutthermometer als ungenau herausstellt, so muss dieser nicht weggeworfen werden. Zeit der Brutthermometer beispielsweise 0,5°C mehr an, so kann dieser trotzdem zur Brut verwendet werden. Es muss dann halb immer von gemessenen Temperaturwert 0,5° C abgezogen werden.

Welche Temperaturschwankungen gefährden die Brut?

Natürlich kann man trotz alles Vorkehrungen die Bruttemperatur nicht exakt konstant halten können. Es wird unweigerlich zu Schwankungen kommen. Ob beim Öffnen des Deckels oder beim Nachheizen des Brüters.

Geringe, kurzzeitige Temperaturschwankungen schaden den Bruteiern nicht. Besonders das Absinken der Temperatur, beispielsweise beim Schieren der Wachteleier, schadet den Eiern nicht. Kritischer ist hingegen ein zu starker Anstieg auf über 41° C. Dies führt nicht selten zu Schäden.

Hinweis

Bis vor wenigen Jahren war man noch davon überzeugt das ein tägliches Abkühlen der Bruteier für 10 Minuten zur besseren Entwicklung beiträgt und hat dies auch empfohlen. Die Wachteleier kühlen ja auch bei einer natürlichen Brut aus, wenn die Wachtelhenne das Nest verlässt, um nach Futter zu suchen.

Auswirkungen zu hoher Bruttemperatur

  • Ein recht deutliches Anzeichen für eine dauerhaft zu hohe Bruttemperatur ist der verfrühte Schlupf. Die Wachtelküken schlüpfen dann teilweise 1-2 Tage früher.
  • Auch ein noch nicht eingezogener Dottersack oder ein offener Nabel spricht für eine zu hohe Temperatur während der Brut.
  • Missbildungen wir Kreuzschnäbel, Sicherbeine und Krätschbeine können auch ein Hinweis auf zu hohe Bruttemperatur sein.
  • Auch das Absterben der Küken in der Schale vor dem Schlupf oder während der Brut kann als Ursache eine falsche Bruttemperatur haben.

Auswirkungen zu geringer Bruttemperatur

  • Eine zu geringe Bruttemperatur zeigt sich ziemlich eindeutig, wenn die Wachtelküken verspätet schlüpfen.
  • Die Wachtelküken wirken dann häufig sehr groß und aufgedunsen.

Häufige Fragen zum Thema Wachteleier ausbrüten