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Virginiawachteln und ihre Haltung

Virginiawachtel

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Die Virginiawachteln sind eine wahre Rarität unter dem Ziergeflügel. Aufgrund natürlicher Selektion und ausgiebiger Jagd ist ihr natürlicher Bestand in den vergangenen Jahren rückschrittig gewesen, so weit, dass sie nun auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht.

Auch die Hobbyhaltung in Deutschland misst ihr vergleichsweise wenig Bedeutung bei, verspricht die Wachtel doch weder große Gewinne in der Eier- noch in der Fleischproduktion. Doch zu Unrecht!

Hinter dem vermeintlich unscheinbaren Tier verbirgt sich ein exklusiver Vogel.

Die Virginiawachtel ist Tier für Liebhaber der Vielfalt und des Besonderen.

Die Virginiawachteln – Erscheinungsbild

Die Virginiawachtel, auch Colinus virginianus virginianus, Texaswachtel, Baumwachtel oder Bobwhite genannt, ist ein Hühnervogel und gehört zu der Familie der Zahnwachteln (Odontophoridae).

Obwohl die Virginawachtel durch gezielte Zuchten mittlerweile in zahlreiche Farbschlägen anzutreffen ist, bewegen sich die Farben des Ursprungsgefieders in verschiedenen Braun- und Rottönen. Während die Oberseite der Flügel und Schwanzfedern Töne von Haselnuss-, Rost- oder Zimtbraun annehmen, ist die Unterseite des Vogels einige Nuancen heller. Dadurch, dass die Federn nicht einheitlich gefärbt, sondern gemustert sind, wirkt die Virginiawachtel in ihrer Gesamtoptik gefleckt.

Beine und Schnabel sind schwarz oder grau.

Eine ausgewachsene Virginawachtel kann, im Abhängigkeit zum Geschlecht, eine Körperlänge von bis zu 28 Zentimetern und ein Gewicht von ca. 250 Gramm erreichen.

Spezielle Kennzeichen des Weibchens:

  • Manchmal kleiner als der Hahn
  • Weniger farbintensiv, hellere Beine, ggf. hellerer Schnabel
  • Gesichtszeichnung und Kehlfleck sind beigefarben

Haltung der Virginiawachteln

Witterungsverhältnisse

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Virginiawachtel erstreckt sich innerhalb Nordamerikas über Wiesen, Felder und Wälder mit dichter Vegetation.

Wer seine Virginiawachteln artgerecht halten will, sollte ihnen eine großflächige Voliere mit allerlei Buschwerk, wie z. B. Koniferen und Gräsern, zur Verfügung stellen. Die bepflanzten Areale werden gern als Unterschlupf genutzt.

Obwohl sich die Virginawachtel in einer grünen Umgebung wohlfühlt, darf auch bei ihr, wie in der Wachtelhaltung allgemein, das Sandbad nicht fehlen.

Weitere Strukturelemente, wie Baumstümpfe oder Steine, sorgen zudem für optische Vielfalt und tägliche Abwechslung.

Vergesellschaftung

Mit Beginn der Paarungszeit, zwischen Januar und März, finden sich die Wachteln in Zweiergruppen zusammen. Von nun an müssen die Tiere monogam gehalten werden.

Eine Vergesellschaftung mit anderen Bodenläufern kommt aufgrund von Rangkonflikten nicht infrage.

Eine gemeinschaftliche Unterbringung von Virginiawachteln und Sittichen, Kanarienvögeln oder Zebrafinken ist aber möglich.

Aber Achtung:

  • Achte darauf, dass das Wasser/Futter der Wachteln nicht durch die Ausscheidungen der anderen Flugbewohner verunreinigt wird! Futter- und Wasserstellen sollten deshalb abgedeckt werden.
  • Die Wachteln sollten außerdem keinen Zugang zu dem Futter der anderen Vögel haben, weil dieses oftmals nicht auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist und zu Verfettungen führen kann.

Platzbedarf

Pro Vogel ist mit einer Fläche von 3 qm zu rechnen. Werden die Virginiawachteln, wie empfohlen, paarweise gehalten, sollte die Grundfläche der Voliere also mindestens 6 qm betragen. Werden die Tiere im Verhältnis 1.2 oder 1.3 gehalten, steigt das empfohlene Mindestmaß auf 7 bzw. 8 qm pro Gruppe an.

Die Wachteln brauchen ein trockenes Schutzhaus, das halb so groß wie die Voliere sein sollte.

Damit es zu keinerlei Verletzungen durch schreckhaftes Auffliegen kommt, sollten sowohl Schutzhaus als auch Voliere selbst nicht niedriger als 2 m angesetzt werden.

Überwinterung

Die Virginiawachtel ist winterhart, sofern ihr ausreichend Gelegenheit gegeben wird, sich allmählich an die kühlen Außentemperaturen zu gewöhnen. Das Schutzhaus muss im Winter prinzipiell nicht beheizt werden. Trotzdem müssen geeignete Schutzmaßnahmen ergriffen werden, damit weder Feuchtigkeit noch Zugluft in die Voliere eindringen kann (Verkleidung der offenen Außenseiten mit wetterfestem Holz, Plexiglas, Plane etc.).

Wie bei allen anderen Wachtelarten auch, ist zudem darauf zu achten, dass die Tiere jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben. Tränkenwärmer sind im Winter ideal, um das Wasser am Gefrieren zu hindern.

Nistplätze

Die Virginiawachtel brütet in flachen Mulden auf den Boden. Vorzugsweise wählt sie dafür Standorte, die nicht sofort eingesehen werden können. Damit sie es bequem hat und die Eier nicht zerplatzen, legt sie ihr Nest mit trockenem Gras und kleinen Zweigen aus. Um sich und ihr Gelege (bis zu 15 Eier) zusätzlich zu schützen, konstruieren einge der Tiere oberhalb der Mulde ein kleines Dach aus Pflanzenteilen.

Die Hingabe, mit der die Virginiawachtel den Nestbau vorantreibt, bleibt bei der Aufzucht der Küken jedoch aus – die Kleinen sind schon früh auf sich allein gestellt und können im Alter von vier Wochen bereits von den Eltern getrennt werden.

Die Virginawachtel ist unter den Zierwachteln übrigens eine kleine Besonderheit, denn sie kann eine erstaunliche saisonale Legeleistung von bis zu 100 Eiern erbringen.

Einrichtung

In freier Wildbahn tun sich die Viginiawachteln zu einem sozialen Gefüge von bis zu 30 Tieren zusammen. Sie verbringen die Nächte gemeinsam in einer Erdmulde. In der Gefangenschaft zeigen sie teilweise gegenläufiges Verhalten und schlafen isoliert an höher gelegenen Orten, sprich, sie baumen auf. Damit die Wachteln ihrem Schlaftrieb angemessen nachkommen können, sollte die Voliere über Sitzstangen und natürliches Baumwerk auf einer zweiten Ebene verfügen.

Die Virginiawachteln – Futterempfehlung

Weil die Virginiawachteln zu den Ziervögeln zählen, kann ihr Grundfutter ein

  • klassisches Ziergeflügelfutter,
  • Wachtel- oder Ziervogelstarter oder
  • Exoten- oder Waldvogelfutter sowie
  • ein individueller Körnermix

sein.

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Wichtig ist das ausgewogene Verhältnis der Zutaten, wie Hanf und Hafer, Hirse verschiedenster Art oder Leinsaat. Damit das Futter ausreichend mineralisiert ist, empfiehlt sich die Ergänzung und Muschelgrit oder Magenkiesel.

Frisches Grün (Salat, …), Gemüse (Gurke, …) und Obst (Beeren, …) sind ebenfalls gern gesehen, sorgen für Beschäftigung und bringen den Vitaminhaushalt auf Vordermann.

In freier Wildbahn bezieht die Virginawachtel einen Großteil ihrer Nährstoffversorgung durch den Verzehr von Kleinstlebewesen (im Sommer machen Insekten bis zu 30 % der täglichen Nahrung aus). Durch das gelegentliche Zufüttern von z. B. Mehl- oder Buffalowürmern können die Wachteln ihr ursprüngliches Fressverhalten auch in Gefangenschaft ausleben.

Hinweis

Teilweise werden bei den Virginiawachteln kannibalische Tendenzen festgestellt. Das Picken deutet dabei auf einen Mangel (Protein oder Mineralien) hin, der durch Ergänzungsfutter wie Austernschalen, Ameiseneiern, Heimchen u. v. m. behoben werden kann.