Wachtel Wissen Logo
Die Blauschuppenwachteln und ihre Haltung

Blauschuppenwachtel

Gefunden auf: https://www.wachtel-wissen.de/die-wachtel/wachtelarten-zierwachteln/blauschuppenwachteln/

Obwohl die Blauschuppenwachtel eigentlich ein Wüstenbewohner ist, wird sie in Deutschland vielerorts in heimischen Gärten oder Parkanlagen gehalten. Die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse sind zwar kein Hindernis, sorgen in der Haltung der Blauschuppenwachteln aber für einen gewissen Mehraufwand.

Du spielst mit dem Gedanken, dir ein Paar dieser exquisiten Vögel zuzulegen, hast aber noch einige Fragen? Erfahre in den nächsten Zeilen alles rund ums Thema „Blauschuppenwachteln“ – von der Haltung bis zu rassetypischen Besonderheiten.

Die Blauschuppenwachteln – Erscheinungsbild

Die Blauschuppenwachtel, auch Blaue Wachtel, Baumwollspitze, Schuppenwachtel oder Callipepla squamanta genannt, zählt zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae).

Das Federkleid der Blauschuppenwachtel hält sich im oberen Brustbereich in verschiedenen Blautönen und verläuft sich nach unten hin in einen Bronzeton. Im Kopfbereich, an der Oberseite, den Flügeln und dem Schwanz sind die Federn grau-braun.

Aufgrund der schwarzen Federsäume erinnert das Gefieder der Blauschuppenwachtel an die schuppigen Hautplättchen der Fische.

Auf dem Kopf trägt die Blauschuppenwachtel eine kleine Haube aus weißen und braunen Federn, die leicht nach hinten gekrümmt sind.

Die adulten Tiere erreichen eine Körperlänge von bis zu 29 Zentimetern und ein Gewicht von maximal 202 Gramm.

Der Schnabel der Blauschuppenwachtel geht ins Schwarze, die Beine und Füße halten sich in einem Grau.

Spezielle Kennzeichen des Weibchens:

  • Kleiner als der Hahn
  • Kürzere Federhaube
  • Weniger farbintensiv

Haltung der Blauschuppenwachteln

Witterungsverhältnisse

Die Blauschuppenwachteln kommen ursprünglich aus dem Südwesten der USA. Sie leben dort hauptsächlich in trockenen Wüstenregionen oder dem Gebirge. Das Wasservorkommen ist an diesen Orten gering, was sich nicht zuletzt im Pflanzenreich widerspiegelt.

Blauschuppenwachteln mögen es also gerne sandig und sonnig. Damit sie sich wohlfühlen, sollten diese Umweltbedingungen in ihre Unterkunft eingearbeitet werden.

Einrichtung

Für die Bepflanzung eignen sich Kakteen, Kräuter und Gräser. Der Boden sollte von feinem Sand, Rindenmulch, Buchenhack oder ähnlichem bedeckt sein und über eine große Freifläche verfügen. Vereinzelte Steine geben dem Raum Struktur, unterstützen den natürlichen Krallenabrieb und können sowohl als Verdeck wie auch als Aussichtsplattform genutzt werden.

Überwinterung

Sobald sich die Wachteln an das europäische Klima gewöhnt haben, können sie draußen gehalten werden. Das gilt prinzipiell auch für den Winter. Der Schutz vor Feuchtigkeit und extremer Kälte hat aber nach wie vor Priorität. Ein beheiztes Schutzhaus und die Einrichtung trockener Zonen ist deshalb ein Muss.

Nistplätze

Für eine erfolgreiche Nachzucht sollten naturgetreue Nistplätze bereitgestellt werden. Blauschuppenwachteln gehören zu den Bodenbrütern. Sie ziehen sich zum Brüten in geschützte Ecken zurück und formen im Untergrund eine Mulde, die sie mit trockenem Schilf, Gräsern oder Baummaterial auskleiden.

Sofern die äußeren Bedingungen und der Proteingehalt im Futter stimmen, legen sie jeweils bis zu 20 Eier, die in den kommenden 23 Tagen bebrütet werden.

Unser Tipp

Bei der Blauschuppenwachtel kann die Brutdauer von Natur- und Kunstbrut um wenige Tage voneinander abweichen. Inkubierte Küken lassen sich gerne ein wenig Zeit. Halte den Inkubator also ruhig ein, zwei Tage länger in Betrieb, um eine möglichst gute Schlupfquote zu erzielen!

Vergesellschaftung

In der Natur leben Blauschuppenwachteln in sozialen Gruppen zusammen. Sie schützen sich in den Nächten gegenseitig und spenden sich Wärme. Sobald es milder wird und die Paarungszeit beginnt, verlassen sie den Schwarm.

Auch in Gefangenschaft ist die Aufzucht unterschiedlicher Wachtelarten bis zu einem gewissen Alter möglich. Mit Beginn des zweiten Lebensjahres erreicht die Blauschuppenwachtel die Geschlechtsreife und reagiert im Zuge dessen häufig mit feindlichen Verhaltensweisen.

Eine Vergesellschaftung mit anderen Wachtel- oder Vogelarten ist dann nicht mehr möglich oder erfordert ein besonderes Platzangebot.

Platzbedarf

Obgleich die Blauschuppenwachteln in den Wintermonaten in Schwärmen zusammenleben, verbringen sie die Brutzeit paarweise (1.1 bis maximal 1.3) miteinander. Bei einer Gruppenzusammensetzung von einem Hahn und einer Henne beträgt der Mindestplatzbedarf 4 qm. Je zusätzlichem Tier muss ein weiterer Quadratmeter eingeplant werden.

Das Schutzhaus beansprucht bezogen auf das Flächenmaß der Voliere die Hälfte des Raums, also mindestens 2 qm, besser mehr.

Obwohl die Schuppenwachteln sich häufig in Bodennähe aufhalten und dort auch ihre Nächte verbringen, sind sie von schreckhaftem Gemüt. Um keine Verluste durch auffliegende Tiere zu beklagen, sollte die Voliere eine Höhe von 2 m nicht unterschreiten.

Besonderheit

Blauschuppenwachteln reagieren sensibel auf Wetterumschwünge und äußere Einflüsse wie Lärm und Hektik. Sie erkranken häufiger als robuste Wachtelarten, wie z. B. die Japanische Legewachtel. Vor allem in der Kükenaufzucht sind gelegentlich hohe Verluste zu verzeichnen. Um dem entgegenzuwirken, kann es im Einzelfall notwendig sein, medizinisch einzugreifen (mittels Kokzidiose, Schwarzhof-, Wurm und Baytrilkur). Auch die externe Wärmequelle muss länger in Betrieb genommen werden, als bei den Legewachteln.

Die Blauschuppenwachteln – Futterempfehlung

Die Blauschuppenwachteln können auf unterschiedlichem Wege vollwertig ernährt werden:

  • Durch pelletiertes Pressfutter,
  • körniges Komplettfutter oder
  • individuelles Mischfutter.

Fertigmischungen, wie Zwerg-, Zierwachtel-, Sittich- oder Fasanenfutter kommen ebenfalls als ausgewogenes Alleinfutter in Betracht.

Unsere Empfehlung:

Anzeige

Zwerg- & Zierwachtel Spezial 2,5kg | WachtelGold®

Alleinfutter für Zwerg- & Zierwachteln, mit wertvollen Kräutern und über 20 Samensorten, naturnah & artgerecht

Preis: ca. 10.49 Jetzt bei Wachtel-Shop.com ansehen
(Bewertungen anderer Käufer und Details ansehen)

Es ist wichtig, dass die Zusammensetzung einen großen Teil unterschiedlicher Sämereien wie Hirse, Chia, Lein- oder Rapssaat enthält. Daneben sollten Bestandteile wie Weizen, Mais, Erbsen und Sorghum enthalten sein.

Um dem natürlichen Futteranspruch der Wachteln entgegenzukommen, sollte das Grundfutter regelmäßig um tierisches Eiweiß (z. B. Gamaro oder Mehlwürmer) ergänzt werden.

Insgesamt sollte der Gesamtproteingehalt ca. 17 Prozent betragen.

Durch die Zufütterung von Obst (Erdbeeren, Brombeeren oder Melone), Gemüse (Karotte, Gurke oder Zucchini) und frischem Grün (Klee, Ringelblume oder Kamille) wird die Nahrung zusätzlich aufgewertet.

Sofern nicht bereits im Hauptfutter enthalten, sollten Grit oder kalkhaltige Nahrungsergänzungsmittel in einem extra Behältnis aufbereitet werden. Auf diese Weise wird der Verdauungszyklus der Wachteln natürlich unterstützt und der Organismus mit wichtigen Mineralstoffen versorgt.