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Wachteln in der Mauser

Die Mauser - Wachteln verlieren Federn

Gefunden auf: https://www.wachtel-wissen.de/die-wachtel/koerper/mauser/

Die Federn der Wachteln wärmen und schützen vor Nässe, Regen und Kälte. Doch über das Jahr hinweg sind sie starken Belastungen ausgesetzt und werden verschlissen. Zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, erneuern die Wachteln ihr Federkleid. Dieser Prozess wird Mauser genannt und sehr wichtig für die Wachteln.

Während der Mauser sehen die Wachteln übel aus. Zusammengekauert, halb nackt und völlig zerrupft. Es scheint fast so als wäre der Fuchs im Wachtelstall gewesen und hätte sie übel zugerichtet. Häufig wird man gefragt: „Sind deine Wachteln krank? Geht es ihnen nicht gut?“.

Hinweis

Während der Mauser erneuern die Wachteln nicht nur ihr Federkleid, auch der Legeapparat wird regeneriert.

Wann mausern Wachteln?

Werden die Wachteln nicht in klimatisierten Ställen, sondern natürlich gehalten, so kommt es im Frühjahr und im Herbst zur Mauser.

  • Frühjahrsmauser: März/April
  • Herbstmauser: September/Oktober

Sowohl die im Herbst fallenden Temperaturen, als auch die kürzer werdenden Tage, geben den Impuls für den Beginn der Herbstmauser. Durch Hormone wird der Wachtelkörper dann in den Erneuerungs-Modus versetzt.

Gut zu wissen:

Einige kommerzielle Legebetriebe leiten die Mauser durch kurzzeitigen Futter- und Wasserentzug gezielt ein. So erreichen sie eine gleichzeitige Mauser aller Tiere.

Hinweis

Nach der Erneuerung des Federkleides im Herbst sind die Wachteln, durch das neue Federkleid, bestens auf die kalten Temperaturen im Winter vorbereitet.

Mauser erkennen – Sind meine Wachteln in der Mauser?

Die Zeichen, das sich die Wachteln in der Mauser befinden sind unübersehbar.

Federn im ganzen Wachtelstall

Es sieht fast aus als hätten die Wachteln eine Kissenschlacht veranstaltet. Überall im Wachtelstall liegen Federn. Besonders an den Lieblingsplätzen der Wachteln der Boden übersäht mit Federn.

Federn im Wachtelstall - Anzeichen für die Mauser

Zerzaustes Federkleid der Wachteln

Doch nicht nur an den herumliegenden Federn erkennt man das die Wachteln mausern. Auch die Tiere selbst wirken sehr zerzaust und weisen häufig kahle Stellen am Körper auf.

Kahle Stellen am Körper der Wachtel

Wie lange dauert die Mauser bei Wachteln?

Die Dauer ist sehr unterschiedlich. Teilweise erfolgt die Mauser so schnell und unauffällig, das man sie kaum bemerkt. In anderen Fällen erstreckt sich der Vorgang über eine Dauer von bis zu 6 Wochen.

Unser Tipp

Wir haben die Erfahrung gemacht das die Mauser speziell bei jungen, vitalen Wachteln sehr schnell geht. Bei älteren Wachteln dauert es eher länger.

Was passiert in der Mauser genau?

Sichtbar wird die Mauser durch die Erneuerung des Federkleides der Wachteln. Ein Hormon bewirkt die Bildung neuer Federn. Alte Federn werden vom Körper abgestoßen und fallen aus.

Die neuen Federn sind anfangs von einer Schutzmembran umgeben, die sich ablößt, sobald die Feder herausgewachsen ist.

Entwicklung neuer Federn während der Mauser

Keine Eier während der Mauser?

Es passiert im Wachtelkörper weit mehr als der Federwechsel. Nicht nur das Federkleid unterliegt starken Verschleißerscheinungen. Auch der Legeapparat wird durch die hohe Legeleistung stark beansprucht. Auch dieser bekommt in der Mauser die Zeit sich zu regenerieren.

Zudem bestehen die Federn aus 80-85% Eiweiß. Daher schafft es der Körper einfach nicht sowohl Eier und Federn gleichzeitig zu produzieren.

Hinweis

Während der Mauser legen die Wachteln in der Regel keine Eier mehr. Einige, wenige Wachteln legen jedoch ab und an noch ein Ei.

Wie kann ich beim Mausern unterstützen?

Die Mauser ist für den Körper der Wachteln extrem anstrengend und kräftezehrend. Die Produktion einer riesigen Menge neuer Federn erfordert sehr viel Eiweiß, Kalzium und Vitamine. Speziell der Eiweißbedarf in dieser Zeit wird in der Regel vom normalen Wachtelfutter nicht abgedeckt, sodass man dies durch spezielles Zusatzfutter kompensieren muss.

Während der Mauser sollte man:

  1. Stress für die Wachteln vermeiden: Kein Stallwechsel, keine Vergesellschaftung, …
  2. Wachteln nicht hochheben: Gerade beim Sprießen der neuen Federn ist das Gewebe sehr gut durchblutet und empfndlich. Die Blutkiele (so werden die frischen Federansätze genannt) werden beim Hochheben sehr leicht verletzt. Solche blutenden Stellen animieren häufig andere Wachteln zum Picken.
  3. Gabe zusätzlicher Vitamine und Mineralien: Wird in der Regel als Trinkwasserzusatz gegeben.
  4. Zusätzliches Eiweiß füttern: Geeignetes Zusatzfutter mit hohem Eiweißanteil

5 Tipps – Futter während der Mauser

Um den Eiweißanteil im Wachtelfutter zu erhöhen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Wir wollen im folgenden 5 Tipps geben, wie man mit einfachen Mitteln für mehr Eiweiß in der Ernährung der Wachteln sorgen kann.

Tipp 1: Mehlwürmer als Zusatzfutter

Mehlwürmer bieten eine hervorragende Möglichkeit den Wachteln hochwertiges Eiweiß anzubieten. Sie sind nicht nur Eiweißlieferant, sondern für die Wachteln auch ein begehrter Leckerbissen.

Getrocknete Mehlwürmer für mehr Eiweiß

Entweder man entscheidet sich für getrocknete oder lebende Mehlwürmer aus dem Handel. Alternativ bietet sich jedoch auch eine eigene Mehlwurmzuchtanlage an.

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Tipp 2: Keimlinge als Eiweißlieferant

Keimlinge enthalten nicht nur große Mengen an pflanzlichem Eiweiß, sondern zudem noch Lysin & Methionin. Aus diesem Grund sind Keimlinge als Leckerbissen für die Wachteln ein echter Trumpf.

Keimline - Ideal während der Mauser

Als Keimlinge eignen sich:

  • Weizenkeimlinge
  • Buchweizen
  • Mung-Bohnen
  • Erbsen
  • Kichererbsen
  • Linsen

Unser Tipp

Wir empfehlen Bio-Getreide zum Kochen als Keimlinge zu verwenden. Konventionelles Getreide ist häufig mit Keimhemmern behandelt.

Tipp 3: Mastfutter oder Aufzuchtfutter untermischen

Um den Anzeil an Eiweiß am Wachtelfutter zu erhöhen kann etwas Mastfutter, Aufzuchtfutter oder Wachtelkükenfutter beigemischt werden.

Jedoch eignet sich auch Legemehl und Sojamehl als Eiweißquelle.

Tipp 4: Getrocknete Kräuter

Ob getrocknet oder frisch. Kräuter wie Brennessel, Borretsch, Kerbel, Kresse oder Schnittlauch enthalten viel Eiweiß und sind gesund.

Getrocknete Kräuter

Tipp 5: Bierhefe

Nicht nur Eiweiß ist zur Produktion der Federn notwendig. Lysin und Methionen sind „limitierende Stoffe“. Mit anderen Worten: Fehlen diese Stoffe, so kann der Wachtelkörper kein Eiweiß aufbauen. Während der Mauser sind diese beiden Stoffe in deutlich höherer Menge notwendig.

Bierhefe enthält neben Lysin und Methionen viele B-Vitamine und eignet sich so hervorragend als Ergänzung.

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Unser Tipp

Wir mischen während der Mauser 2-3 % getrocknete Bierhefe unter das Wachtelfutter und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Das ist keine Mauser: Andere Gründe für den Federverlust

Häufig fragt man sich ob ein solch enormer Federverlust noch zur üblichen Mauser gehört oder ob andere Faktoren die Ursachen sind. Daher wollen wir auf typische Ursachen für Federverlust eingehen.

Weitere Ursachen für Federverlust:

  • Federfressen: Beim Federfressen werden einzelne Wachteln von den übrigen so sehr gerupft, das diese fast nackt sind. Die Federn werden von den anderen Wachteln gefressen. Auch wenn die Ursachen für das Federfressen noch nicht restlos geklärt sind vermutet man Stress, Langeweile und eiweißarmes Futter. (Erkennen kann man Federfressen zum einen am Picken der anderen Hühner und zum anderen daran, das keine Federn im Stall herumliegen)
  • Sehr aktiver Hahn: Ein kahler Rücken und fehlende Federn am Hinterkopf einiger Wachteln deuten meist auf einen sehr aktiven Hahn hin. Beim Tretakt werden gerade diese Partien stark beansprucht.
  • Milben und Federlinge: Hühnermilben und Federlinge setzen den Wachteln stark zu und lässt das Gefieder leiden. Stelle deinen Wachteln ein Sandbad zur Verfügung und behandle sie mit einem Milbenspray und Kieselgur wenn du Milben entdeckt hast.